Level des Monats

Jeden Monat werfen wir einen näheren Blick auf einen herausragenden Level. Herausragende Levels sind dabei solche, die sich durch die höchsten Bewertungen durch die Spieler auszeichnen, und dabei zugleich von genügend vielen Spielern auch bewertet wurden. Es ist also Ihre Wahl, die den Level des Monats bestimmt. Bitte werten Sie Levels, nachdem Sie sie gespielt haben, und vergessen Sie nicht, die Wertungen zusammen mit Ihren Spielergebnissen zum Ende eines jeden Monats uns zuzusenden. Sie können alle vorigen Level des Monats in unserem Archiv finden.

June 2008: „Block its way!“ by Jon 'WB' Sneyers

Seit dem 26. März 2008 muss ich immer, wenn mir dieses Level über den Weg läuft, grinsen oder gar lachen. Warum? Tja ganz einfach - aber halt, alles schön der Reihe nach.

Level of the Month
Enigma III # 66
Some records of March 2008
3:21 Moneymaker
3:37 Stupid
4:16 Malla
4:21 Johannes
4:25 ryujun
4:37 daydreamer
5:29 Lukas
5:33 dpl
5:39 dev0+hdwow
5:41 Taztunes
5:45 Django
5:46 Ale
5:52 Daisy
6:06 U-Punkt+alfred69
6:15 Tobias+Safalra
6:35 Agnieszka
6:41 NorthForty
6:44 JuSt
6:48 B-Huff
6:50 Gloop
6:51 Alex
6:58 Mark P.
7:08 Klaus+Gottseinsohn
7:21 Ronald
7:52 Vinksu
7:56 para_doks
8:12 Great Scott
8:16 shoki
8:28 mhatta
8:43 biotopa
8:46 Antonio EE
9:08 Andy
9:18 Craven
9:23 Kosby+mrduke
9:46 Freshman
10:01 Sim_Ed
10:20 fabian
10:29 Little_Mole
10:58 ABS
11:43 Valkyrie2
11:45 WP319
12:03 Drotten
12:16 Melanie
13:35 Tarim
13:38 Jeffrey S
14:44 HuB34
20:26 mecke

Mein erster Versuch liegt schon eine Weile zurück und kann eigentlich nicht einmal als Versuch sondern vielmehr als unbedarftes Kugelgeschiebe bezeichnet werden. Wie stellte sich mir die Startlandschaft dar:

  • eine Menge an Impulssteinen und einige Holzsteine durchsetzt mit einem kleinen und einem größeren Wasserloch
    (Soll ich mir das jetzt genauer ansehen und überlegen, wann ich was-wie-wo … - eigentlich hatte ich dazu keine Lust, also kommt das Prinzip Schauen-wir-mal-was-passiert zum Einsatz),
  • ein zugänglicher Oxydstein und hinter einer geschlossenen Tür drei weitere Oxydssteine und ein Yinyang-Stein
    (Aha, eine weiße Murmel kommt auch noch ins Spiel. Das mit der Türe könnte vielleicht komplizierter werden - warten wir's ab),
  • vier Dokumente
    (Für Tipps ist also auch gesorgt. Das erste liegt gleich in der Nähe, also lesen wir mal: „Ich soll nicht vergessen die Tür zu öffnen …“. Damit ist wohl der Trigger gemeint … super, die Türe ist offen. Das war ja einfach.),
  • einen Ausgang in den nächsten Raum
    (Zwar durch ein Wasserloch blockiert, aber es liegt ja genügend Holz herum - also kein Problem),
  • ach ja, fast hätte ich's vergessen, zwei One-ways
    (Einer raus aus dem Startbereich und einer rein zum 'letzten' Oxyd),
  • und ein st_bolder
    (Was der wohl tut, wenn er mal losgelassen ist? Könnte … ach was, wird schon gutgehen).
Level of the Month
Ungeblockt …

Also los gings. Türe ist geöffnet, einen der unteren Impulssteine angestoßen, um das größere Wasserloch schon mal zur Hälfte mit Holz abzudecken, dann durch den One-way, das nächste Dokument aufgesammelt, „Viel Glück!“ steht da zu lesen (Mir schwant Böses, aber man ist ja Optimist …), den nächsten Impulsstein angestoßen, den ersten Oxydstein geöffnet, gemütlich weiter bis die Impulssteine die Holzsteine in Position geschubst haben, nebenbei noch ein weiteres Dokument aufgenommen, einen Holzstein in ein Wasserloch geschoben, um in den nächsten Raum zu gelangen, und einen Blick reinwerfen, was der Bolder da anstellen kann.

Tja und das war's dann. Ich seh nur noch wie der Bolder an mir vorbei seine Bahn zieht und auf dem Trigger parkt. Sollte der … Tatsächlich die Türe ist wieder zu und damit das Level nicht mehr zu lösen (F3 startet das ganze Level neu. Ätsch!). Übrigens hatte ich jetzt die Zeit zu lesen, was auf dem letzten Dokument steht: „Hurry!“ Na wer hätt's gedacht?!
Ach ja, wie heißt das Level doch gleich? Genau! Also gaaanz einfach ;-))) mit einem der 'übrigen' Holzsteine den Bolder blockieren. Sooo schwierig kann das doch nicht sein, oder?

Also dann, aber diesmal mit mehr Enthusiasmus und vor allem Geschwindigkeit, schließlich weißt das Levelinfo einen Speedfaktor von drei aus.

Zwei Versuche später hatte ich's dann geschafft. Sorry, ist gelogen - es waren deutlich mehr (um ehrlich zu sein, ich habe an dem Teil bestimmt zwei Tage rumgemacht). Entweder war ich wiedermal zu langsam oder zu unachtsam (vielzuoft). Aber mit der Zeit kam dann die Routine … und irgendwann war's dann so weit sich dem Rest zu widmen. Und der ist alles andere als stressig, weitere Geschwindigkeitsparcours - Fehlanzeige.

Level of the Month
Noch immer zu spät!

Als nächstes muss die weiße Murmel ins Spiel gebracht werden, sonst geht für die schwarze garnichts - ein Holzstein versperrt nämlich deren weiteren Weg. Na dann auf zum 'Island-Hopping' mit der weißen Murmel - nein, es muss nicht gehüpft werden. Mit Holzsteinen wird ein Weg zwischen vier Inseln verlegt. Hier sollten all diejenigen vorsichtig agieren, die Probleme mit dem Rückstoß beim Schieben von Steinen auf engem Raum haben; glücklicherweise ist aber das Gras nicht nass und der Sand eben ganz normaler Sand.

Nachdem auch das geschafft ist, machen sich die schwarze und weiße Murmel gegenseitig den Weg frei. Nebenbei werden noch ein paar Oxydsteine mitgenommen. Zuletzt muss die schwarze Murmel noch eine Bresche in eine Reihe aus Holzsteinen schlagen, um die verbleibendenen Oxydsteine zu erreichen.

Nachdem dann alle Oxydsteine bis auf einen geöffnet sind, kann sich die schwarze Murmel auf ihren letzten Weg machen, um mit dem Berühren des Oxydsteins hinter dem One-Way im Startraum das Level erfolgreich zu beenden.

Wem „Little Puzzles“ und „Big Adventures“ optisch und technisch zusagen, wird sich sicher in den beiden rechten Räumen von „Block its way!“ heimisch fühlen; stammen doch alle drei Level aus der Feder des gleichen Autors.

Level of the Month
Ein weiteres gebrochenes Ego …
Ein bisschen eingemauert sieht sie aus, die schwarze Kugel, die ich als Spieler benutzen soll, und der Hinweis, „die“ Tür zu öffnen, klingt befehlsartig, und wem man „Glück“ wünscht, der kann es wohl auch gebrauchen!
Da sehe ich die Impulssteine, die so manches bewegen können, und ihre „hohlen“ Verwandten, die beim Durchwandern die Kugel mit „Impuls“ zerstören könnten: Sei am Puls der Zeit!
Ich sehe ein Yinyang-Symbol jenseits der „nun“ geöffneten Tür und habe den Hinweis auf die Existenz eines für die Lösung notwendigen Partners: eine weiße Kugel.
Also fange ich an, schaffe den Weg zum Yinyang … und plötzlich … ist die Tür … zu. Verloren? Gibt es da etwa noch einen Akteur? „Block its way“? … Wessen Weg soll ich blockieren?
Ich switche auf die weiße Kugel, befreie sie, statte sie aus und … baue erst einmal Brücken bis hin zur Hauptinsel mit den Oxyds. Aber: wie bekomme ich die Tür wieder auf? Verloren? Und was macht der Bolder da? Gibt es vielleicht Schalter … oder einen Zauberstab?
Mit Schnelligkeit, dem „richtigen“ Impuls, schaffe ich schließlich eine „rechtzeitige“ Blockade-„Lösung“: „Block its way“! Bist du am Puls mit der Zeit?
Es ist ein schönes Spiel, zwei Kugeln, zwei Ausgangsszenarien, und die Erfordernis, intelligente Aktionen schnell mit Zeit und Geschick durchzuführen. Und so den „fremden“ versperrenden Akteur fernzuhalten: Block its way. Nur so bleibt die Tür bis zur Schlußmelodie geöffnet, wie es der erste Hinweis so „unbedingt“ anmahnt.
mecke

Wer sich noch an den ersten Satz des Artikels erinnert, wird sich jetzt fragen, was ist denn bitteschön so lustig an dem Level? Eigentlich garnichts, wenn - ja wenn - man es so spielt, wie gerade beschrieben. Es gibt nämlich noch eine andere Variante, bei der man den Geschwindigkeitsparcours am Anfang einfach auslässt (vielen Dank an Taztunes für den Tipp). Also alle, die Probleme damit haben oder an einer guten Zeit nicht so interessiert sind oder einfach entspannt ein schönes Level in aller Ruhe spielen wollen, sollten folgendes tun:

Vorsicht, es folgt ein Spoiler!

Die Türe mit dem Trigger öffnen und einen der dort umliegenden Impulsstein berühren, dann warten bis sich die Türe schließt (der Bolder ist dann auf dem Trigger angelangt), jetzt einfach nochmal auf den Trigger und die Tür öffnet sich wieder, fertig (siehe Taztunes' Posting zu „Block its way!“ vom 26. März 2008 im Forum mag-heut.net).

Ende des Spoilers

Mir stellen sich dann aber die Fragen, warum heißt das Level „Block its way!“, warum sollte ich mich „Beeilen!“, wie es auf einem Dokument steht, warum hat das Level einen Speedfaktor von 3? Alles nur falsche Fährten? Amüsiert sich derweilen der Autor (er möge mir verzeihen, wenn ich ihm da etwas fälschlicherweise unterstelle) über all diejenigen, die genauso leichgläubig sind wie ich? Wenn ja, ich find's okay LOL. Ich habe auf jeden Fall meine Lektion mit einem Lächeln gerne gelernt. Mir kommt bei so etwas immer Kurt Tucholskys Aussage in den Sinn: „Laß dir von keinem Fachmann imponieren, der dir erzählt: 'Lieber Freund, das mache ich schon seit zwanzig Jahren so!' - Man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang falsch machen.

Deswegen auch ein riesiges Dankeschön an Jon 'WB' Sneyers für ein Level, das einem - wie in meinem Fall - die eigene Kurzsichtkeit vor Augen hält. Und bitte das Level so belassen wie es ist und es nicht nachbessern, zumindest ich fände das echt schade.

Der Level begann aus der Idee des Titels heraus: Ein Rennen gegen die Zeit, um einen Bolder davon abzuhalten, auf einem Weltuntergangs-Trigger zu landen. Wenn ich mich recht entsinne, wollte ich ursprünglich einen Onescreener schreiben, wo man von Anfang an sehen konnte, was geschieht. Irgendwie habe ich zuviel Platz für die Route der Impulssteine verschwendet, so dass der Bolder gerade auf dem nächsten Bildschirm endete. Dann fing ich an, das zu mögen, weil man zwar noch sieht, dass der Bolder dort anfängt, aber nicht sogleich, was er danach macht. Erst wenn man mindestens einmal im nächsten Raum war, kann man wissen, was zu tun ist. So oder so, jetzt hatte ich einen zweiten Raum zu füllen, also konnte ich auch gleich einen größeren Level daraus machen. Ich habe schon immer Yin-Yang-Levels gemocht, so entschied ich mich zu einem Level, in dem zuerst Schwarz ein Rätsel löst (das Blockieren des Bolder, was primär eine Geschicklichkeitsaufgabe ist), dann löst Weiß ein Rätsel, dann kooperieren beide, um den Rest der Karte zu lösen. Für das weiße Rätsel habe ich versucht, ein verbinde-die-Inseln-Brückebau-Rätsel zu schreiben, in dem die Brücken an in gewisser Weise unerwarteten Plätzen sein müssen.
Jon 'WB' Sneyers

NObby

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  • „Plan Ahead“ von Jacob Scott
  • „River of Challenges“ von Lukas Schüller
  • „Procrustes“ by Andreas Lochmann

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