Level des MonatsJeden Monat werfen wir einen näheren Blick auf einen herausragenden Level. Herausragende Levels sind dabei solche, die sich durch die höchsten Bewertungen durch die Spieler auszeichnen, und dabei zugleich von genügend vielen Spielern auch bewertet wurden. Es ist also Ihre Wahl, die den Level des Monats bestimmt. Bitte werten Sie Levels, nachdem Sie sie gespielt haben, und vergessen Sie nicht, die Wertungen zusammen mit Ihren Spielergebnissen zum Ende eines jeden Monats uns zuzusenden. Sie können alle vorigen Level des Monats in unserem Archiv finden. Oktober/November 2008: „Industrial Puzzles“ von Raoul BourquinMontagmorgen: Der Wecker klingelt und reißt unsere Murmel aus dem Schlaf. Puh! Gestern noch fernab im Süden den erfolgreichen Urlaub gefeiert, heute zurück in die Mühlen des Arbeitsalltags. Den ersten Arbeitstag werden wir langsam angehen, stecken uns doch noch die Anstrengungen des Urlaubs in den Knochen. Enigma VI # 98
Am Arbeitsplatz angekommen, wendet sich unsere Murmel zunächst gemächlich der üblichen „Morgenzeremonie“ (Kaffee und Croissant) im Aufenthaltsraum zu. Mit einem Grinsen wird unsere Murmel von den beiden Kollegen Frank Bongomarble und Don Van Furymarble (aka Captain Marble) begrüßt. Nach dem typischen Wortgeplänkel, das jeder Urlauber über sich ergehen lassen muss, wünscht uns Frank mit einem süffisanten Lächeln einen angenehmen und geruhsamen ersten Arbeitstag. Haben wir was verpasst? Was wissen die beiden, was unsere Murmel nicht weiß? Begeben wir uns erstmal in die Produktionshalle 32-20 und schauen uns dort mal um. Doch unsere Murmel kommt erst gar nicht soweit. Auf halbem Weg stürmt ihr der Chef total aufgelöst entgegen und begrüßt sie mit: „Na endlich sind Sie da. Wir haben versucht, Sie im Urlaub zu erreichen. Mann, wo waren Sie denn?! Egal! Jetzt sind Sie hier. Wir haben einen Notfall in Halle VI/98. Dort geht nichts mehr. Die Spezialisten aus Cucamonga haben zwar tagelang versucht, die Produktion wieder anzuwerfen — leider ohne Erfolg. Sie sind unsere letzte Hoffnung.“ Super! „Warum immer ich?“, denkt unsere Murmel und die Erkenntnis, dass — wie die Schwaben zu sagen pflegen — ’oinr emmr dr Arsch isch’, hilft ihr auch nicht. Ebenso wenig wie die „aufmunternden“ Worte des Chefs, die unsere Murmel noch mitbekommt: „Nach Ihrem Urlaub sind Sie ja erholt und sicher voller Tatendrang. Sie schaffen das schon!“ Tja, wenn der wüsste, wie dringend sich die Murmel einen ruhigen ersten Arbeitstag erhofft hatte. Die Produktionsanlage in VI/98 hat nämlich ihren Ruf weg. Untergebracht in einem schönen Ziegelsteinbau, ist sie eine der wichtigsten Anlagen der Firma. Wegen eines Brands im Oktober 2007 (hervorgerufen durch einen aus Unachtsamkeit fehlgeleiteten Laser in Halle VI/79 Raum 3) wurden sowohl technische Zeichnungen als auch sonstige Dokumentationen vernichtet. Mit zunächst scheinbar fehlenden, dann wieder überflüssigen Teilen, mit der Notwendigkeit, bisweilen drei Hände zu haben, mit Aktionen, die sich erst viel später als fatale Fehler herausstellen, und mit komplizierten internen Abläufen ist bei einer Reparatur immer zu rechnen. Daher und wegen ihres filigranen und komplexen Aufbaus hat die Anlage in VI/98 den Spitznamen „Industrial Puzzles“ erhalten. Zur Instandsetzung bedarf es Beharrlichkeit, Geduld und einer gehörigen Portion an Überlegung bzw. Gewusst wie. Vieles ist komplizierter, als es auf den ersten Blick aussieht, und manches, was man sieht, ist … — lassen wir uns überraschen. Nicht umsonst erhielt die Anlage intern den Reparatur-Faktor „75“. „Die inneren Werte von 'Industrial Puzzles' können voll überzeugen“
Die LotM-Autoren haben mich gebeten, diesen Monat doch bitte auch mal
wieder einige Worte zu verlieren. Diesem Wunsch komme ich natürlich
gerne nach, das Problem ist nur, dass ich den Lösungsweg von „Industrial
Puzzles“ mittlerweile vergessen habe.
Zumindest kann ich sagen, dass der Level zwar äußerlich nicht viel
hermacht, aber die inneren Werte können voll überzeugen. Was zunächst
wie ein etwas wildes Sammelsurium verschiedenster Steine aussieht,
offenbart sich bei genauer Betrachtung als harte Kopfnuss, welche die
grauen Zellen zum Rauchen bringt. Obwohl der Level nur ein Bildschirm
groß ist, hatte ich eine Weile daran zu knabbern. Es ist einer jener
Level, bei denen ich mich zufrieden zurücklehne und mir ein breites
Grinsen nicht verkneifen kann, wenn endlich alle Oxyds geöffnet sind.
Leider habe ich damals nach Rücksprache mit Levelautor Raoul erfahren
müssen, dass meine Lösung nicht ganz dem vorgesehenen Weg entsprach und
wir entdeckten noch ein paar Shortcuts. Diese konnten zum Glück
geschlossen werden, aber wer „Industrial Puzzles“ in der jetzigen
Fassung noch nicht gelöst hat, sollte sich beeilen. Leichter wird es in
Zukunft nicht. ;-)
Bei der ersten genaueren Inspektion wird unserer Murmel schnell klar, dass es
nichts mit WYSIWYG wird. Ohne zusätzliche Hilfe wird weder der Umschalter
in der rechten unteren Ecke funktionieren noch ein Laser durch die
Ziegelsteinwände gehen. Sind tatsächlich zwei (wenn überhaupt)
Schlüssel erforderlich, muss noch irgendwo ein weiterer sein. Der Zugang in den inneren Bereich der Anlage ist schnell bewerkstelligt und unsere Murmel wendet sich der oberen rechten Ecke zu. Vorsicht, es folgt ein Spoiler!
Die Ziegelsteinwände, die einen Laser irgendwie behindern könnten,
sollten einer genaueren Untersuchung unterzogen werden. Und Finger weg von
den Triggern, die werden wir noch früh genug betätigen müssen.
Ende des Spoilers In einem Karree von Glasbausteinen befindet sich eine Ansammlung von Spiegeln und rechts davon einige verrostete Rohre, die zu entsorgen sind. Da die Glasbausteine nicht zerstört werden können, müssen wir sie eben zur Seite schieben. Halt! Zuerst überlegen, dann handeln; denn um hier gegebenenfalls später weitere Korrekturen durchzuführen zu können, sollten wir dafür auch den nötigen Bewegungsspielraum haben. Was folgt, wiederholt sich so im Prinzip auch in den beiden anderen Ecken der Halle: die Spiegel in die korrekte Stellung bringen und die maroden Rohre entfernen. An die verbleibenden Teile kommen wir leider erst ran, wenn an anderer Stelle 'der Schmutz entfernt' wird und damit unser Laser Licht ins Dunkle bringt. Weiter geht's in den rechten unteren Bereich und, wie gerade eben, die alten Rohre beseitigen, Glasbausteine verschieben, Spiegel einstellen. Alles korrekt? Wenn ja, dann darf 'geputzt' werden. Falls nein, wird unsere Murmel ziemlich schnell feststellen, was sie falsch gemacht hat und beim nächsten Mal besser nicht tun sollte. ;-) Vorsicht, es folgt ein Spoiler!
Der Laserstrahl sollte zunächst nur dafür sorgen, dass der
rechte Oxydstein geöffnet wird, wir später an die Teile rechts oben
kommen und als Nächstes zum linken unteren Bereich gelangen — nicht
mehr und nicht weniger! Mehr wird nicht verraten. :-))
Apropos: Die Teile rechts oben sind jetzt „frei“, und was da sonst noch zum Vorschein kommt, haben wir auch bitter nötig. Ende des Spoilers „'Industrial Puzzles' war der allerletzte Level, den ich gelöst habe“
Im Februar habe ich in meinem Kommentar zum „Level des Monats“
geschrieben, dass ich Raoul Bourquin sehr bewundere, und es freut mich sehr zu
hören, dass er nun ein weiteres Mal eine „Level des Monats“
Auszeichnung verliehen bekommt, bereits die dritte nach „Quadropolis“
und „Puzzle Puzzles“, das freut mich wirklich ungemein.
„Industrial Puzzles“ war der allerletzte von den 1045 Leveln in
Enigma, den ich gelöst habe, und von daher ist er mir noch besonders stark
in Erinnerung geblieben. Anfang Dezember 2007 hatte ich noch 25 ungelöste
Level im schwierigen Modus, und ursprünglich dachte ich, dass ich sie alle
bis zum Jahresende bewältigen könnte. Schließlich hab' ich's
nicht ganz geschafft mein Ziel zu erreichen, vier unliebsame Level waren der
Grund, aber immerhin gelang es mir im „Einfachen Modus“ der
„Statistik der gelösten Levels“ vom Dezember 2007 mit Taztunes
gleich zu ziehen. Das neue Jahr begann, und ich schaffte es, JuSt's
„Designed With Love“ zu lösen, anschließend „Parish
Fair“ von Jacob Scott und Ulf Stegemanns „Oxyd 28“, und zuletzt
blieb dann nur noch ein Level übrig: „Industrial Puzzles“.
„Industrial Puzzles“ überzeugt durch eine schöne
symmetrische Struktur. Nichts ist dem Zufall überlassen, jedes Detail hat
seine Bedeutung — der Level ist wirklich sehr tiefsinnig durchdacht. Es
kommen zahlreiche verschiedene Gegenstände und Steine darin vor, wie zum
Beispiel ein Zauberstab, Schlüssel, ein geschlossener Vortex, ein
Briefkasten, Puzzle-Steine und ein Gummibandstein. Sie bereiteten mir Unbehagen.
Wie um alles in der Welt sollte man diesen Level lösen können?
Glücklicherweise war mir von den Jahresendauszeichnungen her bekannt, dass
es sich bei dem Level um einen One-Screener handelt, und so konnte ich die Zahl
diverser Vermutungen um Einiges verringern: Beispielsweise muss der
geschlossene Vortex nicht geöffnet werden, und auch wenn Laserstrahlen nach
ausserhalb des sichtbaren Bereichs führen, kann man sich sicher sein, dass
sie keine Wirkung haben. Wenn man also durch Deduktion die Anzahl der
Möglichkeiten beständig reduziert, so wird man unweigerlich irgendwann
eine Antwort auf die Frage nach dem Lösungsweg erhalten. Geschieht dies
nicht, so hat man entweder fälschlicherweise eine (oder mehrere)
Möglichkeit(en) ausgeschlossen, oder der Level erfordert besonderes
„Wissen“, über das man noch nicht verfügt.
Nachdem ich den Level im Januar nach einer Unterbrechung von mehreren
Monaten erneut gespielt habe, konnte ich in der Tat feststellen, dass
doch Einiges an Spezialkenntnissen erforderlich ist, um erfolgreich sein
zu können. Versuchen Sie selbst herauszufinden, was es damit genau
auf sich hat. Aber dies sollte Ihnen Zuversicht geben, dass der Level
lösbar ist, und Sie in die Lage versetzen einen Ablaufplan zu skizzieren.
Schlussendlich konnte ich den Level dann doch lösen, und erreichte
die 100 Prozent. Es war ein sehr langer Weg bis dahin. Obwohl ich meine
Reise ein oder zweimal unterbrochen habe, packte mich schon bald wieder
die Spiellust und ich machte mich erneut auf den Weg — Enigma ist halt
ein ungemein attraktives Spiel. Insgesamt habe ich zwei Jahre und sechs
Monate benötigt um das Ziel schließlich und endlich zu erreichen.
Ich bin gespannt, wem es als zweitem Spieler gelingen wird, die Ziellinie
zu überqueren.
VI-98
Jetzt kann sich unsere Murmel dem linken unteren Teil widmen. Erst mal
'entrümpeln'. Was haben wir denn hier?! Eine kleine (willkommene)
Überraschung lässt sich dort auch noch finden. Wo, wie und wann ist
diese einzusetzen? Mit Hilfe des Lasers erhellen wir dann diesen Bereich und
verschaffen uns Zugang zu dem Teil, das wir zum 'Ausflicken' eines Defekts ganz
in der Nähe benötigen.
Jetzt stellt sich auch heraus, ob im oberen rechten Bereich vorausschauend genug
agiert wurde. Nicht? Ist auch kein Wunder; mit den Gedanken noch halb bei den
'Heldentaten' des mittlerweile schon so fernen Urlaubs und eigentlich einen
stressfreien Arbeitsbeginn erhoffend. Dann fangen wir halt wieder gaaanz von
vorne an, um es diesmal besser zu machen. Vieles, was anfänglich nutzlos,
irreführend oder überflüssig erschien, zeigt nun seinen tieferen
Sinn. Diese Erkenntnis kommt der Murmel zwar spät, aber wenigstens
weiß sie jetzt, worauf sie ihr besonderes Augenmerk zu richten hat. Vorsichtshalber geht unsere Murmel nochmals ihre Checkliste durch — so kurz vor dem Ziel darf nichts mehr schief gehen; denn sonst sitzt sie hier noch bis spät in die Nacht fest. Okay, alles abgehakt. Ein letzter prüfender Blick. Tief durchatmen. Hebel einsetzen. Umschalten. Laser aktivieren. Und … Yeah!! Beide Kontrollleuchten stehen auf „Go“. „Anfangs fand ich diesen Level ziemlich frustrierend“
Ich hab' eine Menge Zeit in der linken oberen Ecke damit zugebracht,
herauszufinden, wozu denn der Stein mit dem Gummiband zu gebrauchen ist.
Als ich dann schließlich herausgekriegt hatte, wie der Level
zusammengesetzt ist, und mir klar geworden war, bei was es sich
lediglich um Ablenkungsmanöver handelt, war ich doch ziemlich
beeindruckt davon, wieviele Aufgaben hier auf einem Bildschirm
zusammengequetscht worden sind. (Zu gerne würde ich wissen, wie
Moneymaker es geschafft hat, den Level in 2:11 zu lösen.)
Nachdem ich ihn gelöst hatte, war's mir endlich vergönnt, mich auf
meinen Lorbeeren auszuruhen … Bis vor kurzem eine verbesserte Version mit
einigen Zusätzen im Entwicklungsarchiv veröffentlicht wurde, und ich
mich veranlasst sah, mir den Level noch einmal vorzunehmen. Und
schließlich konnte ich ihn nach einigen Änderungen an meiner
Strategie erneut lösen!
Weiß man, wie die Reparatur erfolgreich durchzuführen ist, ist es eigentlich gar nicht so schwierig. Dass bisher (Stand: September 2008) weniger als 10 % die Produktionsanlage in Halle VI/98 wieder in einen funktionstüchtigen Zustand versetzen konnten, liegt wohl an der Komplexität und den Anforderungen an Geduld und Ausdauer. Lasst euch davon nicht abschrecken und ihr werdet ein Level entdecken, in dem — es handelt sich wohlgemerkt um ein One-Screen-Level — unterschiedliche Elemente auf engem Raum kongenial zueinander in Relation stehen. Kurz gesagt, ein echter Top-Ten-Hit! Apropos niedrige Lösungsrate: Vielleicht ist der Grund hierfür, ganz woanders zu suchen: Hinter vorgehaltener Hand wird nämlich gemunkelt, der Vortex ermögliche einen Zugang in die geweihten Hallen der Enigma-Welt zu einem der gut versteckten magischen orangenen Oxyds. Sollte es tatsächlich einigen gelungen sein, den Vortex zu öffnen und in die tiefsten Tiefen einzutauchen? Laut gut unterrichteter Kreise ist dieses Vorhaben jedoch zum Scheitern verurteilt. Es wird vielmehr dringendst empfohlen, davon Abstand zu nehmen; denn zuviele haben sich bei der Suche schon verirrt und scheinen für immer verschollen … Also versucht es erst gar nicht; wahrscheinlich ist es sowieso nur ein von einigen Unverbesserlichen ins Leben gerufenes Gerücht. „'Industrial Puzzles' - Nahezu undurchquerbar für 'Quadropolis' Touristen“
Nun ist es also so weit, mein zweites schweres Level
namens „Industrial Puzzles“ ist LotM geworden. Erwähnt
war es in den Lotm-Artikeln allerdings schon zweimal.
Mit „Puzzle Puzzles“ hat es nur wenig mehr gemeinsam
als den ähnlichen Namen. Dafür etwas vom Wichtigsten:
Ein ähnliches Ziel! (Abgesehen vom obligatorischen
Öffnen gleichfarbiger Oxydsteine). Wer „Puzzle Puzzles“
gespielt hat, wird sich jetzt vielleicht in einer
vergleichbaren Situation wiederfinden: Ein ruhiger
Startpunkt, anfangs keine allzu grossen Hürden und
— keine Idee was ganz genau und wie zu tun wäre.
Und das, obwohl beide Level relativ linear zu spielen
sind. Zusätzlich hat man hier von Anfang an das ganze
Level im Überblick, auch wenn man Teile noch nicht
sofort betreten kann und darf.
In diesem Ein-Raum-Level, der schwerste Onescreener
von mir und einer der doch eher schweren überhaupt,
spielen Puzzles schon wieder eine wichtige Rolle. Sie
sind unbestritten meine Lieblingsobjekte und wurden
von mir sehr oft, fast zu oft verwendet. Hier sind sie
mal etwas in die Ecken gestellt und spielen fast nur
eine Rolle als gestalterische Elemente. Aber eben nur
fast, denn genau die graphische Verwendung der blauen
Sorte hat es hier in sich und ist wohl für manchen
Spieler, der das Level schon beinahe gelöst hatte,
für den Endfrust verantwortlich …
Was das Design generell betraf, so waren auch hier
die Puzzles ausschlaggebend. Denn ich hatte die Idee
bereits recht weit gebracht. Und dann kam die Frage:
„Schon wieder Puzzles, Puzzles mit was? Wie bringe
ich sie in einem graphisch und thematisch zusammenstimmenden
Level unter?“ Durch einige andere Objekte,
die ich benötigte, beispielsweise Spiegel, Glas, Gitter
und Laser kam ich dann nach einigen Versuchen auf die Idee,
die dann schließlich für den Titel verantwortlich ist.
Das Thema war gefunden: „Industrie“. Industriell anmutende
Leveldesigns an sich sind keine neue Idee, hat man sie
doch schon in diversen Spielen verschiedenster Genres
gesehen. Sehr genossen hab ich sie beispielsweise im
Spiel „Lemmings“. So etwas wollte ich also endlich selbst
mal umsetzten.
Somit war nun die Frage nach Boden und Wänden beantwortet:
Ziegelsteine, wunderschöne rote Ziegelsteine sollten es sein!
Zusammen mit weiteren Elementen wie dem brüchigen Boden,
engen Durchgängen, halbaktiven Schaltern und verstaubten
Maschinenteilen ergab sich dann Stück für Stück das Bild
einer irgendwie schönen aber zugleich gefährlichen
stillgelegten Fabrikhalle.
Inzwischen ist die Produktionshalle verlassen und verfallen
und unsere halb fertigen Drehkreuze werden wie so manches
Andere im fernen Osten gefertigt. Doch wollen wir die
Geschichte des Levels nun an den Anfang zurückverfolgen.
Wie bereits erwähnt wurde das Level vor diesem Reisebericht
in der Lotm-Kolumne schon erwähnt. Das erste Mal in
der Geschichte zum historischen CEL, das gemeinsame
Projekt verschiedener Levelautoren. Und in dieser
Geschichte hat das Level auch seine Wurzeln. Für das
CEL-Projekt wollte ich also einen Raum beisteuern.
Das Format war wie immer gegeben: 20x13. Eine weitere
Forderung war ein „Eintrittspunkt“ und ein „Austrittspunkt“,
denn der Raum sollte nur ein Glied in einer Kette werden.
Ich wollte aber darauf verzichten, dem Reisenden „nur“
einen Haufen Klötze in den Weg zu stellen, und ihn auf
andere Weise zum längeren Verweilen in meinem Raum zwingen.
Es stellte sich dann heraus, dass das Industrieviertel zu
undurchquerbar wäre für die Stadtbesichtigung in „Quadropolis“.
Und das war mir — ehrlich gesagt — gar nicht so unrecht. Weil
ich somit frei war, das Level einzeln zu veröffentlichen, und
sogar noch etwas auszubauen. So gibt es kaum einen Ort,
der nicht sorgfältig untersucht werden sollte und so mancher
benötigte Gegenstand ist für eine böse Überraschung bereit,
so er denn nicht rechtzeitig geborgen wird.
Hat man dann alle Teile und Schlüssel zusammen für die
Inbetriebnahme der Anlage, die schlussendlich neues O2
in diesen Raum bringen wird, so kann man die Hauptsteuerungskammer
betreten, würde da nur nicht dieses schwere Drehkreuz
so dumm an der Wand stehen …
„Industrial Puzzles“ stellt genügend Herausforderungen bereit. Für seine Leistung verdient der Autor Raoul Bourquin mehr als einen — wie der Franzose zu sagen pflegt — „Chapeau“. Man kann sich nur wünschen, dass wir von ihm noch mehr solch schöner One-Screen-Levels zu sehen bekommen. NObby P.S.: Nachdem ich „Industrial Puzzles“ zum ersten Mal geschafft hatte, bewertete ich es in meiner ersten Euphorie mit „9“. Nach diversen weiteren Inspektionsrunden in Produktionshalle VI/98 erkannte ich, dass ich mit meiner Bewertung etwas falsch lag. Musste sie auf „10“ korrigieren! — NObby Liebe Leserin, lieber Leser, wir haben ein ständiges Bedürfnis nach Ihren Artikeln über Enigmas große Levels. Bitte, schicken Sie uns jeden Artikel, sogar Kommentare, die Sie geschrieben haben, an: enigma-devel@nongnu.org Wir sind besonders interessiert an Artikeln über die folgenden Levels:
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